Fahrt durch den Caprivi Strip (Sambesi Region)
Wünschen für die weitere Reise brechen wir am 04.10.2023 gegen 11:15 Uhr von der Ndhovu Safari Lodge zum Mukolo Camp am anderen Ende des Caprivi Strips auf. Vor uns liegen ca. 230 km Fahrt durch die Region in Namibia, die uns auf den beiden ersten Reisen die meisten Probleme verursacht hat. Auch wenn wir diesmal keine offen fremdenfeindlichen Reaktionen bekommen wie im Oktober 2013, fühlen wir uns auch zehn Jahre später nicht willkommen. Diese Ansicht teilen auch unsere Landsleute und der Besitzer der Lodge widerspricht nicht.
Die Gesten einiger Kinder können wir nicht interpretieren und winken einfach freundlich. Die Aufforderung „Respect our culture“ auf dem Schild einer Demonstration, die uns auf halber Strecke nach Kongola entgegenkommt, beziehen wir durchaus auf uns. Wir respektieren die Kultur der Länder, in die wir reisen. Wir grüßen Lodge-Angestellte, verhalten uns höflich, bedanken uns auch für kleine Dienste, die eigentlich zu ihren Aufgaben gehören und geben wirklich großzügige Trinkgelder. Trotzdem fühlen wir uns fremd und unerwünscht und es tut vor allem mir in der Seele weh, wie wenig der Großteil der einheimischen Bevölkerung vom Tourismus profitiert. Lodges und andere touristische Einrichtungen schaffen zwar sehr viele Arbeitsplätze, aber leider nicht genug für die rasant wachsende Bevölkerung. Ich kann verstehen, dass Menschen aus derart armen Regionen ohne Perspektiven auf eine bessere Zukunft ihr Glück in fernen Ländern suchen, wo sie häufig genauso fremd und unerwünscht sind wie wir im Caprivi oder anderen Teilen des ländlichen Afrikas.
Als nächstes sorgt dichter Rauch für etwas Aufregung. Scheinbar wird aber nur die Vegetation neben der Straße abgebrannt.
Mukolo Camp
Wir sind froh, als wir kurz nach 14 Uhr das Mukolo Camp erreichen, ist mir schnell klar, dass ich heute nirgends mehr hinfahren will, ganz anders als der Herr aus München, der beim Game Drive am Morgen zwischen uns gesessen ist. Der geht mit seiner Frau um 16:30 Uhr gut gelaunt auf eine Bootstour, während Manfred vergeblich versucht, ins Internet zu kommen und ich in die Tasten haue und den ereignisreichen Tag in diesem Reisebericht verarbeite.