Rückfahrt ins Caprivi (Sambesi Region)
Langsam neigt sich unsere dritte Afrikareise dem Ende zu und so treten wir am 08.10.2023 die dreitägige Rückreise von Kasane nach Windhoek an. Nachdem wir keine Game Drives mehr geplant haben, können wir es ruhig angehen und starten mit einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse unserer Ferienwohnung in den Chobe River Cottages in Kasane. Anschließend nutzen wir noch das schnelle Internet für Mails und Facebook. Bei unserem nächsten Ziel war das WiFi ausgefallen. Das nehmen wir mittlerweile deutlich gelassener, nutzen es aber trotzdem, wenn wir eine gute Internetverbindung haben.
Um 9:20 Uhr werden wir mit Wünschen für eine guten und sichere Reise verabschiedet und der Hoffnung, dass wir vielleicht wiederkommen. Ich antworte diplomatisch, dass wir den Chobe Nationalpark und auch die Chobe River Cottages wirklich sehr genossen haben und auf jeden Fall weiterempfehlen werden.
Nachdem am Tag zuvor in der örtlichen Tankstelle der Diesel aus war, müssen wir heute noch tanken. Das dauert länger als erwartet und so können wir Kasane erst um 9:40 Uhr verlassen. Aber wie gesagt haben wir heute außer der ca. 450 km weiten Fahrt ins Caprivi (Sambesi Region) nichts mehr vor.
Natürlich machen wir noch einige Fotos von einer großen Herde Sables, die gegen 10 Uhr bei 35° C schon Zuflucht unter einem Baum gesucht hat. Für ein Dik-Dik, einen Elefanten und zwei weitere Artgenossen halten wir nicht mehr an. Nach den aufregenden Erlebnissen bei unserem letzten Game Drive ist uns das Vorankommen an diesem langen Fahrtag dann doch wichtiger.
Grenzübertritt auf Afrikanisch
Immerhin bietet mir der Polizist, der vor der Fahrzeug-Registrierung sitzt, einen Kugelschreiber an, als ich meinen eigenen aus dem Auto holen will. Was ich damit in das Formular in dem kleinen Häuschen schreibe, vor dem er sitzt, ist ihm genauso gleichgültig wie dem Kollegen bei der Immigration. Als pflichtbewusste Deutsche können wir ist dieses Verhalten bei so wichtigen und verantwortungsvollen Aufgaben nur schwer nachvollziehen. Aber das ist eben Afrika.
Zugemüllter Rastplatz mit leerem Mülleimer
Um 13 Uhr legen wir einen kurzen Stopp an einem Rastplatz ein, der den typischen Anblick bietet, den wir auch aus anderen Ländern gewohnt sind: Hinter dem Picknick-Tisch unter einem großen Schatten spendenden Baum steht ein großer fast leerer Mülleimer und dahinter erstreckt sich eine großflächige Müllhalde mit unzähligen Flaschen und diversem Verpackungsmaterial. Aber wie gesagt ist das kein afrikanisches Phänomen, sondern eine weltweite Unsitte von Durchreisenden. Ich entsorge unsere Bananenschalen in der fast leeren Mülltonne.
Ich kann mich immer noch nicht an Afrika gewöhnen
Anschließend setzen wir unsere Fahrt auf der einsamen B8 fort. Gelegentlich müssen wir Ziegen oder Kühe über die Straße lassen, denen wir selbstverständlich den Vortritt lassen, anders als ein entgegenkommendes einheimisches Fahrzeug, das die Tiere von der Straße hupt. Anfangs sind auch erstaunlich wenig Menschen unterwegs, ab 14:30 Uhr nimmt bietet sich dann zunehmend das klassische Bild von Afrika mit Frauen und Kindern, die Wasser oder andere Lasten transportieren. Einmal sehen wir auch zwei Herren in schwarzen Anzügen und eine große Ansammlung von Autos am Straßenrand. Im Kofferabteil eines Busses auf der anderen Straßenseite hat es sich ein Kind bequem gemacht.
Auch in Divundu und Umgebung herrscht gegen 15:30 Uhr Hochbetrieb. Menschen sitzen am Fluss, sind auf beiden Seiten der Straße unterwegs oder sitzen vor ihren Hütten. Entlang der sandigen Piste zur Ndhovu Lodge werden überall an Wassertanks große Flaschen und Kanister aufgefüllt bzw. bereits volle Behältnisse nach Hause transportiert und uns wird wieder bewusst, wie komfortabel doch unser Leben in Deutschland oder auch in unseren Lodges in Afrika ist. Wir fragen uns auf unserer fünfstündigen Fahrt durchs Caprivi (Sambesi Region) immer wieder, wie und wovon die Menschen in dieser trockenen und öden Gegend ihren Lebensunterhalt bestreiten. Ich kann mich auch auf unserer dritten Reise nicht an Afrika gewöhnen und wir sind beide, dass wir in zwei Tagen nach Hause zurückkehren können.
Luxus-Unterkunft in der Ndhovu Safari Lodge
Auch unsere Unterkunft in der Ndhovu Safari Lodge ist recht komfortabel. Wir haben hier vor unserer Fahrt in den Chobe Nationalpark schon zwei Nächte in einem Hauszelt verbracht und bekommen diesmal die komfortabelste Behausung in einem gemauerten Gebäude mit Couch, Sitzecke, kleiner Küche mit Mikrowelle und großem Kühlschrank mit Eiswürfelspender, den wir bei diesen tropischen Temperaturen durchaus brauchen könnten.
Uns hält es nicht lange in dem komfortablen Appartement und wir setzen uns wieder auf die große Aussichtsplattform mit Blick auf Hippos im Wasser, eine Herde Büffel am anderen Flussufer und Vögel auf den umliegenden Bäumen. und eine Herde Büffel am anderen Flussufer. Natürlich sind auch wieder viele Landsleute da, wie überall.
Zwei Geckos in „Gecko II“
Passend zu unserer Unterkunft in „Gecko II“ sitzt am späten Abend ein Gecko am Fliegengitter im Badezimmer, der leider nach einigen Fotos die Flucht ergreift, genau wie der etwas kleinere Artgenosse, der am nächsten Morgen unter den überdimensionalen künstlichen Gecko an der Hauswand verschwindet.
Beim Sonnenuntergang lassen wir die vielen Eindrücke unserer Reise noch einmal Revue passieren. Beim Abendessen stellen wir fest, dass ausschließlich deutsche Gäste da sind. Das erleichtert die Konversation am „Familientisch“. Die Deutschen sind und bleiben Reiseweltmeister und ganz nebenbei ist die Lodge in deutscher Hand - eine gute Einstimmung auf unsere baldige Rückkehr in die Heimat.