Rhino mit Kalb am Wasserloch Moringa
Nach dem Abendessen geht es am 27.09.2023 natürlich zum Wasserloch Moringa hinter dem Halali Camp, an dem sich bereits viele andere Tierfreunde eingefunden haben, die einen Schakal beobachten. Sonst ist außer einigen Vögeln längere Zeit nichts zu sehen. Irgendwann taucht eine Hyäne auf. Auch nicht das ganz große Tiererlebnis, auf das hier alle hoffen. Das kommt um 19:55 Uhr: von links nähert sich ein Rhino mit einem Kalb, ein seltener Anblick, sogar am Halali-Wasserloch. Das Kleine gibt immer wieder seltsame, fast klagende Laute von sich, die das Muttertier ignoriert. Auf der Zuschauertribüne sind keine Laute mehr zu vernehmen, als die beiden zu trinken beginnen. Alle beobachten dieses wunderbare Schauspiel in atemloser Stille. Nach zehn Minuten trotten die beiden Nashörner langsam auf den Wald hinter dem Wasserloch zu und verschwinden zwischen den Bäumen.
Tiefes Grollen
Nur wenige Minuten später ist ein tiefes Grollen zu vernehmen, das eindeutig einen Elefanten ankündigt, der kurz darauf auf der Bildfläche erscheint. Er wirft einen prüfenden Blick auf die Zuschauerschar über ihm, ehe er sich zum Wasserloch begibt, einen Rüssel voll Wasser nimmt, sich kurz mit dem kühlen Nass abspritzt und dann im Wald neben dem Wasserloch verschwindet. Ein so kurzes und seltsames Gastspiel haben wir bei einem Elefanten noch nie erlebt. Aber wir haben bis vor kurzem auch noch nie einen sehr kleinen Elefanten erlebt, der allein mit einem Halbwüchsigen unterwegs war.
Nachdem der Elefant verschwunden ist, tauchen die beiden Rhinos wieder auf. Das Kleine gibt immer noch seltsame Laute von sich, die seine Mutter offensichtlich nicht aus der Ruhe bringen. Als sie wieder zu trinken anfängt, tut der Nachwuchs es ihr gleich und so bietet sich uns wieder eine malerische Szene am Wasserloch, bevor die beiden Nashörner sich wieder in den Wald zurückziehen und das Wasserloch für einen Schakal frei machen, der auch nicht lange bleibt.
Als wir um 20:30 Uhr schon überlegen, ins Camp zurückzukehren, kommt das Rhino-Mutter-Kind-Duo erneut zum Wasserloch. Das Kleine gibt noch mehr klagende Töne von sich als zuvor und hat scheinbar auch keinen Durst mehr. Als eine Hyäne auftaucht, stellt sich das kleine Nashorn dem Eindringling mutig entgegen. Als sich auch das Muttertier umdreht, geht die Hyäne auf Abstand, wagt sich jedoch wenig später in sicherem Abstand zum Wasserloch und wird auch geduldet.
Gegen 20:50 Uhr gehen die beiden Nashörner in die Richtung, aus der sie gekommen sind. Wir tun es ihnen gleich und gehen zu unserem Zimmer zurück, das in der entgegengesetzten Richtung liegt. Wir schwelgen in Erinnerungen an frühere Erlebnisse am Wasserloch Moringa und sind erfreut und auch dankbar, dass wir dieser langen Liste ein weiteres außergewöhnliches Tiererlebnis hinzufügen können.