Rhino und Elefant am Wasserloch Moringa
Nach dem anstrengenden Game Drive schließen wir am 28.09.2023 unseren Aufenthalt mit einem letzten Besuch des Wasserlochs Moringa hinter dem Halali Camp ab. Um 17:30 Uhr sind bereits alle Schattenplätze belegt. Also setzen wir uns ganz nach vorne in die Sonne. Das halten wir auch mit Hut nicht lange aus und flüchten uns nach kurzer Zeit in den Halbschatten. Am Wasserloch ist noch nicht viel geboten: ein Springbock und ein Zebra, später kommen zwei Zebras.
Als sich die Zuschauertribüne zu füllen beginnt, gehen wir wieder nach vorne, um die guten Plätze zu sichern. Nachdem bei der Bank, die Manfred ausgewählt hat, bei der Sitzfläche jede zweite Sprosse fehlt, wechsle ich auf die Bank nebenan, die in etwas besserem Zustand ist. Ehe ich mich versehe, sitzt ein junges Paar neben mir und beginnt, genüsslich Erdnüsse zu knabbern. Irgendwie muss man ja die lästige Wartezeit rumkriegen, wenn am Wasserloch gerade so gar nichts geboten ist. Einige „Künstler“ haben sich die Wartezeit am Wasserloch damit vertrieben, ihre Namen und sonstige Daten an Bäumen zu verewigen. Zwei Landsleute ignorieren das allgemeine Rauchverbot und ernten einen Rüffel von Manfred und einer Frau, die das ebenfalls total unpassend findet. Die beiden entschuldigen sich und rauchen woanders weiter.
Außer einem Schakal, der nur ein kurzes Gastspiel gibt, sind nur einige Vögel zu sehen. Das Rhino, das 2015 noch jeden Abend um 18 Uhr ein Bad genommen hat, ist scheinbar auch nicht mehr da. In acht Jahren ändert sich halt einiges, auch in Etoscha. Immerhin entschädigt ein malerischer Sonnenuntergang für die Abwesenheit von Tieren.
Rhino und Elefant am Wasserloch
Manfred drängt schon zum Aufbruch, als ein Rhino in Sicht
kommt. Dem Tier wurde das Horn gestutzt, vermutlich zum Schutz vor Wilderern,
die auch im Etoscha Nationalpark ihr Unwesen treiben. Im Hintergrund wagt sich
eine Hyäne ans Wasserloch.
Während kurz nach Sonnenuntergang eine einzigartige
Klangkulisse von zahllosen Vögeln die Luft erfüllt, herrscht um uns herum
atemlose Stille und ich stelle fest, dass ich selbst kaum noch atme. Nashörner
gehören nicht umsonst zu den Big Five unter den afrikanischen Tieren.
Kaum ist das Rhino weg, erscheint das nächste Big Five: ein Elefant. Zum Filmen und Fotografieren ist es trotz Flutlicht schon lange zu dunkel. Wir versuchen es trotzdem und ich hätte das faszinierende Schauspiel am Wasserloch gerne noch etwas länger beobachtet. Aber Manfred machen einige Moskitos nervös, die um ihn herum schwirren. Wir haben vergessen, uns mit Insekten-Repellent einzusprühen und so machen wir gegen 19:45 Uhr unsere Plätze in der ersten Reihe frei. Auf dem Rückweg begegnen uns zahlreiche Menschen mit und ohne Kamera, die mit Sicherheit vorerst einen Sitzplatz mehr finden, es sei denn, dass auch andere aus dem einen oder anderen Grund ins Camp zurückgehen, obwohl am Moringa Wasserloch bis 21 Uhr oft sehr viel geboten ist.