Erster Game Drive und erstes Nashorn
Am 23.09.2023 starten wir am Morgen in unseren ersten Game Drive im Etoscha Nationalpark. Die Rangerin an der Eingangsstation ist beeindruckt, dass wir neun Tage bleiben wollen und meint mit einem schelmischen Lächeln, dass ich ein „Bush Baby“ bin.
Das Lächeln auf meinem Gesicht ist kurz darauf verschwunden mitsamt der Vorfreude auf die zu erwartenden grandiosen Tiererlebnisse, an die wir uns gerne zurückerinnern. Wir können uns nicht erinnern, dass die Pisten bei unserem letzten Aufenthalt im September 2015 in so schlechtem Zustand waren. Das war zwar in diversen Namibia-Foren im Internet zu lesen. Aber Manfred wollte es nicht wahrhaben oder hat es großzügig ignoriert. Jetzt ist er so genervt von den Schotter- und Waschbrettpisten, dass er es bereits bereut, dass wir nochmal nach Afrika gekommen sind. Ich kann mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass ich sowieso nicht mehr her wollte. Und schon ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt.
Das Nashorn, das nur wenig später neben der Piste auftaucht, hätte die Laune sicher enorm verbessert, wenn es nicht sofort im Gebüsch verschwunden wäre und nicht mehr zu sehen war, als wir es fotografieren wollten. Nach zwei extrem unfreundlichen Rhinos im September 2015, die aber tolle Stories geliefert haben, ist das eine echt herbe Enttäuschung.
Das können die zahlreichen Springbock, die hier ohnehin zum Landschaftsbild gehören, nicht wettmachen, genauso wenig wie Oryxe, Gnus und Strauße vor der Etoschapfanne.
Wir hätten filmen sollen...
Das erste Highlight ist eine große Herde Zebras und Gnus, die vor uns die Piste überqueren. Aber weil wir immer noch nicht besonders gut drauf und vielleicht auch noch nicht so richtig angekommen sind, denken wir überhaupt nicht daran, dieses großartige Schauspiel zu filmen und begnügen uns mit dem Fotografieren.
Auf der Weiterfahrt sehen wir neben weiteren Zebras und den obligatorischen Springbock auch mehrere Strauße. Strauße treffen wir auch am Wasserloch Aus an, außerdem noch zahlreiche Springbock.
Elefanten am Olifantsbad
Auf dem Weg zum Wasserloch Olifantsbad wird die Piste deutlich besser und am Wasserloch sind neben vielen Zebras, Kudus und Oryxen auch die Namensgeber vertreten. Für kurze Zeit ist die Welt wieder in Ordnung, abgesehen davon, dass wir uns erst an das Fotografieren unter erschwerten Bedingungen gewöhnen müssen. Aber wie gesagt: Wir müssen erst richtig ankommen.
Wasserloch Gemsboklake
Zum Glück haben wir viel Zeit, die andere scheinbar nicht mitgebracht haben. Und so werden wir immer wieder in rasantem Tempo überholt und in dichte Staubwolken gehüllt. Das Wetter wird auch schlechter. Die Sonne kommt kaum noch durch die zunehmend dichten Wolken und es fallen sogar ein paar Regentropfen, das ganze bei windigen 30° C.
Trotzdem freuen wir uns am Wasserloch Gemsboklake über vier Giraffen und viele Zebras.
Beim Verlassen des Parks freut sich die diensthabende Rangerin sichtlich über den jungen Fahrer vor uns, der scheinbar umwerfend komisch oder charmant oder beides ist. Aber mit Humor ist das aufwändige Prozedere mit umfassenden Kontrollen incl. Pass-Nummer, KFZ-Kennzeichen, Name, Herkunftsland etc. auch besser zu ertragen.