Aufregende Fahrt nach Namutoni mit Geparden
Bei unseren beiden ersten Besuchen im Etoscha Nationalpark hatten wir in der Gegend um Namutoni besonders aufregende Tiererlebnisse. Am 29.09.2023 ist bereits die Fahrt nach Namutoni enorm aufregend, zunächst leider im negativen Sinn. Die Piste ist wieder in extrem schlechtem Zustand und Manfred bereut bereits nach kurzer Zeit den 9 km langen Abstecher zum Wasserloch Nuamses, auf dem die Piste noch grausamer wird.
Kurz bevor die Nerven endgültig blank liegen, lässt uns ein stattlicher Elefantenbulle die schlechten Straßenverhältnisse für ein paar Minuten vergessen. Nachdem das heuer unser erster Bulle ist, ist die Freude groß, währt jedoch nicht lange, denn nach zehn Minuten geht es wieder weiter mit der holprigen und mit Schlaglöchern durchsetzten Waschbrettpiste. Am viel gepriesenen Wasserloch tummeln sich lediglich einige Springbock, Zebras und ein Gnu. Das war’s voll wert…
Unerlaubtes Offroad-Fahren
Die kurvenreichen 3 km zur Etosha Lookout kommen uns vor wie 10 km und der Aussichtspunkt ist auch nicht der große Bringer. Es gibt bessere Stellen, um die Etosha Pfanne zu besichtigen. Auf dem weiteren Weg zur Hauptstraße fallen mir Reifenspuren neben der Piste auf. Scheinbar drehen hier immer wieder Autos in der Etosha Pan ihre Runden, obwohl das natürlich verboten ist. Das erklärt auch, warum so viele Absperrseile am Boden liegen. Das Risiko, ertappt zu werden, ist minimal. Wir haben bislang keinen einzigen Ranger auf Patrouille im Nationalpark gesehen.
Toiletten spotten jeder Beschreibung
Neben vereinzelten Autos sehen wir immer wieder Zebras, Springbock und Gnus. Um 10 Uhr erreichen wir einen kleinen Rastplatz mit sehr guten Ausblicken auf die Etosha Pan und Toiletten, die jeder Beschreibung spotten
Eine große Herde Gnus lassen das ekelerregende Ereignis schnell vergessen und wir lassen uns auch gerne von einer Herde Springbock ausbremsen, die die Piste blockiert oder von Giraffen, die immer wieder unseren Weg kreuzen.
Drei Elefantenbullen als vorläufiger Höhepunkt
Den vorläufigen Höhepunkt bilden drei Elefantenbullen in der Nähe der Piste, die wir längere Zeit beobachten. Zwei weitere treffen wir am Wasserloch Kalkheuvel an.
Als wir uns gerade wieder über die schlechten Pisten und die damit verbundenen Gefahren wie Reifenpannen unterhalten, sehen wir ein Fahrzeug am Rand stehen, bei dem offensichtlich ein Reifen gewechselt wird, von zwei Männern in Tarnkleidung, der Uniform der namibischen Polizei. Auf der anderen Seite ist ein Fahrzeug in Tarnfarben geparkt, das uns vor einiger Zeit entgegen gekommen ist. am Nummernschild erkennen wir, dass es ein Polizeifahrzeug ist, genau wie das Fahrzeug mit der Panne. Tatsächlich stehen zwei weitere Männer in Uniform neben dem Fahrzeug und erwidern unseren Gruß, als wir vorbeifahren. Also gibt es scheinbar doch vereinzelte Patrouillen im Park.
Geparde
Der absolute Höhepunkt des Tages erwartet uns gegen Mittag. Mehrere Fahrzeuge lassen auf eine sehr interessante Sichtung schließen. Elefanten sind nicht in Sicht, also kann es sich nur um Raubkatzen handeln. Wir vermuten Löwen unter einem Baum unweit der Piste. Beim Blick durchs Teleobjektiv erkenne ich sofort, dass das Objekt der Begierde ein gepunktetes Fell hat und nicht allein ist. Unter dem Baum liegen zwei Geparde. Die Aufregung ist groß und wir noch größer, als sich die beiden Raubkatzen kurz darauf erheben und zwischen den Fahrzeugen auf die andere Seite der Piste sprinten. Es fällt schwer, die schnellsten Tiere der Welt mit der Kamera zu verfolgen, noch dazu haben wir nicht die besten Plätze. Aber wir sind glücklich, dass wir diese faszinierenden Tiere zum ersten Mal gesehen haben.
Wenig später drehen die beiden um und schlendern wieder zu ihrem schattigen Rastplatz zurück. Wir können unser Glück kaum fassen. Als das Fahrzeug vor uns wegfährt, schließen wir sofort auf. Das Fotografieren fällt immer noch schwer, weil unsere Fotomotive teilweise durch Zweige verdeckt werden. Und so begnügen wir uns einfach damit, diese eleganten Räuber noch einige Zeit zu beobachten, bevor wir unseren Platz den anderen Autos überlassen, die nach uns angekommen sind.
Weitere Sichtungen
Glücklich, aber auch ziemlich gestresst, setzen wir unsere Fahrt nach Namutoni fort und hoffen insgeheim, dass nichts Interessantes mehr nachkommt. Wie zum Trotz erscheint um 12:10 Uhr ein Oryx auf der Bildfläche, der sich vor der Etosha Pan ausgesprochen gut macht und dann auch noch zu den beiden Elefanten weiter wandert, die nur ein paar Hundert Meter weiter stehen.
Die Giraffen, die um einen recht fotogenen Baum vor der Etoschapfanne stehen, bieten auch ein schönes Motiv. Und an eine großen Gruppe Springbock, die unter einem weiteren schattigen Baum Zuflucht von der sengenden Mittagssonne suchen, komme ich natürlich auch nicht vorbei, ohne die Kamera zu zücken. Es müssen nicht immer Big Five oder andere spektakuläre oder seltene Tiere wie Geparde sein. Manchmal können wir uns auch noch über kleine, aber feine Tiererlebnisse freuen, auch in Afrika.